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Hornhaut

Die Behandlung des Keratokonus

Crosslinking der Hornhaut – Quervernetzung durch UV-Licht und Vitamin B2

Die Quervernetzung der Hornhaut ist ein Mittel, um die fortschreitende Auswölbung der Hornhaut bei Keratokonus aufzuhalten. Crosslinking ist eine Methode zur mechanischen Stabilisierung von Geweben.

Diagnosestellung

Uns stehen eine Reihe moderner Untersuchungsmethoden zur Verfügung, mittels derer wir einen Keratokonus feststellen können.

Hornhaut-Topographie: diese nimmt eine „Höhenkarte“ der Hornhaut auf, welche einen Keratokonus im unteren Anteil der Hornhaut erkennen lässt.

Hornhaut-Pachymetrie: eine Ultraschall- Untersuchung der Hornhautdicke ergibt beim Keratokonus eine Verdünnung im unteren Hornhautbereich.

Ablauf der Operation

Die Operation kann ambulant durchgeführt werden, dauert mit der Vorbereitung circa 2 Stunden und erfolgt unter örtlicher Betäubung. In einem ersten Schritt entfernen wir die Versiegelungsschicht der Hornhaut, das Epithel. Dies ist notwendig, damit die Riboflavin-Augentropfen (Vitamin B2) in die Hornhaut gelangen können. Anschließend wird die Hornhaut während 30 Minuten mit UV-Licht behandelt. Am Ende der Operation legen wir Ihrer Hornhaut eine Verbands-Kontaktlinse an. Diese verbleibt einige Tage zum Schutz der Hornhautoberfläche auf dem Auge und wird dann von uns entfernt.

Ziel der Operation ist es, die Vorwölbung der Hornhaut zu stabilisieren. Die Erkrankung kann also nicht rückgängig gemacht, sondern im besten Fall „eingefroren“ werden. Sollte später aus irgendwelchen Gründen eine Hornhaut- Verpflanzung notwendig werden, so kann diese jederzeit durchgeführt werden.

Durch die Operation ist ein Teil der Hornhautoberfläche offen, vergleichbar mit einer Hornhaut-Verblitzung beim Schweißen oder Schneeblindheit. Dies verursacht zum Teil starke Schmerzen, was nach dieser Art von Operation leider normal ist.

Lassen Sie sich durch die Schmerzen also nicht beunruhigen. Sie klingen langsam ab und sind in der Regel nach circa 48 Stunden praktisch verschwunden. Wir werden Ihnen ausreichend Schmerztabletten mitgeben.

An den ersten 3 Tagen nach der Operation führen wir 1-2 Kontrollen durch. Tag 4 bis Woche 6: während dieser Zeit werden Sie morgens und abends entzündungshemmende, antibiotische Augentropfen anwenden.

Häufige Fragen zu Crosslinking

Ist Crosslinking neu in der Medizin?

Nein. Das Crosslinking von Geweben wird in anderen Fächern der Medizin (Orthopädie, Ohren-Nasen-Hals, Herzchirurgie) bereits seit vielen Jahren eingesetzt.

Wie funktioniert Crosslinking?

Crosslinking bewirkt eine erhöhte Zahl von Quervernetzungen zwischen den Fasern eines Gewebes. Dies ist vergleichbar mit einem Netz, das zusätzliche Verstrebungen erhält und dadurch mechanisch stabiler wird. Crosslinking der Hornhaut wird durch eine Kombination von UV-Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin-Augentropfen (Vitamin-B2-Abkömmling) erreicht. Die Intensität der UV-Strahlung ist dabei so gewählt, dass die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen nicht betroffen werden.

Gibt es Nebenwirkungen?
  • Rotes Auge: Ihr Auge wird ca. 2 Wochen deutlich gerötet bleiben. Dies ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen.
  • Kratzen, Brennen und Beißen: kann während 6-8 Wochen andauern. Zur Linderung der Beschwerden verschreiben wir Ihnen künstliche Tränen, welche Sie beliebig oft anwenden können.
  • Verschwommene Sicht: in den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Operation kann die Sicht verschwommener sein als zuvor. Nach dieser Zeit werden Sie die gleiche oder eine bessere Sehschärfe haben wie vor der Operation. Die Brillenwerte ändern sich in der Regel nach dem Eingriff.
  • Blendung durch helles Licht: Kann in den ersten Wochen nach der Operation ausgeprägt sein.

Kontakte mit anderen von Keratokonus Betroffenen und weitere Informationen, Foren, Chats: www.keratokonus.ch
Internationaler Kongress zum Thema „corneal cross linking“: www.ccl-congress.ch


Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Eine Hornhauttransplantation muss dann durchgeführt werden, wenn es aufgrund einer Hornhauterkrankung oder Verletzung (Operation) zu einer irreversiblen Trübung tieferer Hornhautschichten (z.B. Narben oder Hornhautdystrophien-Degenerationen) oder besonders starker, irregulärer Verziehungen der Hornhaut kommt, welche nicht mehr mit einer Kontaktlinse korrigiert werden können (z.B. fortgeschrittener Keratokonus), und diese Hornhautveränderungen die wesentliche Ursache einer erheblichen Sehstörungen sind.

Die Keratoplastik ist somit die letzte Konsequenz für eine ganze Reihe verschiedener, schwerer Hornhauterkrankungen.

Eine Keratoplastik kann aus medizinischer Sicht heute problemlos auch unter ambulanten Bedingungen durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt völlig schmerzfrei zumeist in örtlicher Betäubung, kann aber natürlich auch, falls erforderlich, in Vollnarkose durchgeführt werden.

Da die regionale Organspende nur einen Bruchteil des tatsächlichen Bedarfs deckt, stammen die meisten Spenderorgane heutzutage aus einer sogenannten Hornhautbank, über die weltweit ausgewählte, voruntersuchte und für eine gewisse Zeit konservierte Spenderhornhäute vermittelt werden können. Das Risiko der Übertragung einer ansteckenden Erkrankung (Hepatitis, Aids) kann somit ausgeschlossen werden.

Ablauf der Operation

Die Transplantation wird unter dem Operationsmikroskop durchgeführt, dabei wird das Spenderscheibchen am Empfängerorgan mit einer fortlaufenden doppelten Kreuznaht unter mikrochirurgischen Bedingungen sorgfältig eingenäht.

Die mit bloßem Auge kaum sichtbaren Fäden verbleiben in der Regel ca. 1 Jahr, da Hornhautgewebe aufgrund der fehlenden Blutgefäße eine generell sehr langsame Heilungsrate aufweist.

Die Abwesenheit von Blutgefäßen in der Hornhaut ist andererseits die Hauptursache für das sogenannte „immunologische Privileg“ der Hornhaut, d.h. die extrem seltenen Abstoßungsreaktionen gegen die übertragene Hornhaut. Ein brauchbares Sehvermögen wird meist nach ca. 3 Monaten erreicht. Stärkere Brechungsfehler können jedoch trotz der modernen Techniken auftreten. Ja nach Beruf und Allgemeinzustand kann der Patient ca. 4 Wochen nach dem Eingriff seine Arbeit wieder aufnehmen. Eine kontinuierliche augenärztliche Kontrolle und Therapie (Augentropfen) sind insbesondere in den ersten Wochen und Monaten unerlässlich.