Schritt I
Im ersten Schritt wird ein winziger, tunnelartiger Zugang (Kleinschnitttechnik) gesetzt. Dieser ist so klein, dass er nach der Operation nicht einmal genäht werden muss.
Der Graue Star ist prinzipiell nicht gefährlich und kann heutzutage mit modernen Operationstechniken und -geräten problemlos operiert werden.
Das geringe Restrisiko, das bei jedem operativen Eingriff angesetzt werden muss, steht meist nicht im Verhältnis zu den gewonnenen Sehverbesserungen, die auch eine bessere Lebensqualität vermitteln.
Eine effektive medikamentöse Behandlung des Grauen Stars gibt es zur Zeit nicht. Nach heutigem Wissensstand können weder die altersbedingten Linsentrübungen verhindert noch ihr Fortschreiten aufgehalten werden.
Augentropfen und Tabletten sind nicht in der Lage, den natürlichen Alterungsprozess aufzuhalten, einzig der operative Austausch der trüben natürlichen Linse mit einer Kunstlinse kann die Sehkraft wiederherstellen.
Über viele Jahre wurden fast ausschließlich Monofokallinsen bei Katarakt-Operationen implantiert und haben sich bestens bewährt. Dieser Linsentyp garantiert nach dem Eingriff eine klare Sicht, hat allerdings den Nachteil, dass viele Patienten auch weiterhin auf eine Brille angewiesen sind.
Wer seine Operation des Grauen Stars nutzen möchte, um gleichzeitig eine vorhandene Fehlsichtigkeit zu korrigieren, kann dieses Ziel mithilfe einer Premiumlinse erreichen. Dieser Linsentyp verschafft nicht nur eine klare Sicht, sondern ermöglicht ein weitgehend brillenfreies Leben.
Als Standardlinse ermöglicht diese „Ein-Stärke-Linse“ nach einer Katarakt-Operation scharfe Sicht in einem Entfernungsbereich, zumeist in der Ferne. Für den Nahbereich ist daher weiterhin eine Lesebrille erforderlich. Monofokale Linsen verfügen über einen hinreichenden UV-Schutz.
Die millionenfach bewährten Monofokallinsen entsprechen dem Behandlungsstandard der Krankenkassen, die Kosten werden komplett übernommen.
Premiumlinsen, die über Zusatzfunktionen verfügen, sorgen nach einer Katarakt-Operation für viel Sehkomfort. Mit ihrer Hilfe lassen sich nicht nur individuelle Sehbedürfnisse realisieren, auch bei schwierigen medizinischen, insbesondere optischen Voraussetzungen verbessern diese Speziallinsen das Behandlungsresultat deutlich.
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Anders als Monofokallinsen ermöglichen EDoF-Linsen scharfe Sicht im Fern- und Zwischenbereich. Sie überzeugen durch eine verbesserte Kontrast- und Tiefenschärfe und sind auch mit Astigmatismuskorrektur (siehe torische Linsen) verfügbar.
Die EDOF-Linse (extended depth of focus) diese Komfort-Linse wurde entwickelt, um Ihnen bei Tag und Nacht in der Ferne (ab 120 cm) und auch im mittleren Sehbereich (60-120 cm) eine hohe funktionale Sehqualität zu bieten. Sie ermöglicht Ihnen, Dinge oder Ereignisse in der Ferne zu sehen, wie z. B. Straßenschilder, Bühnenauftritte, Sportveranstaltungen. Sie bieten mehr Flexibilität im Alltag, bietet ein Sehen im mittleren Sehbereich, wie z. B. Computer, Kochen.
Die meisten Patienten benötigen nach der Operation mit dieser Linse keine Brille für die Fern- und Zwischenbereich mehr. Routinetätigkeiten im funktionellen Nahbereich, wie z. B. eine Handynachricht schreiben, können Patienten mit einer größeren Brillenunabhängigkeit durchführen. Lediglich im Nahbereich, bspw. beim Lesen wird noch eine Lesebrille benötigt.
Kaum jemand trägt sie gerne – die Gleitsichtbrille. Ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder beim Sport, häufig behindern diese Sehhilfen die Aktivität. Dank moderner Multifokallinsen kann nach einer Katarakt-Operation fast komplett auf die Gleitsichtbrille verzichtet werden.
Multifokallinsen besitzen mehrere Brennpunkte und ermöglichen eine scharfe Sicht in die Ferne und Nähe sowie im intermediären Bereich. Damit machen die intelligenten Kunstlinsen die Gleitsichtbrille überflüssig und sorgen für lebenslange Unabhängigkeit von einer Sehhilfe. Das Gehirn stellt sich übrigens auf die unterschiedlichen Fokuspunkte der Multifokallinse ein, so dass Sie bald ein deutliches Plus an Lebensqualität genießen können.
Aufgrund ihrer verschiedenen Brennpunkte kompensieren multifokale Linsen sowohl eine Kurzsichtigkeit, als auch eine Weitsichtigkeit. Nach der Implantation von Multifokallinsen dürfen Sie sich über eine scharfe Sicht im Nah- und Fernbereich freuen.
Fast alle unserer Patienten führen nach der Implantation ein weitgehend brillenfreies Leben. In Ausnahmefällen, wie etwa bei nächtlichen Autofahrten oder beim Lesen von kleiner Schrift, ist manchmal eine Sehhilfe erforderlich.
Wenn eine Hornhautverkrümmung (medizinisch: Astigmatismus) diagnostiziert wurde, ist die Implantation torischer Linsen sinnvoll. Dieser Linsentyp kann Hornhautverkrümmungen im Auge ausgleichen und ermöglicht so ein deutlich besseres Sehen ohne Brille.
Ist Ihre Hornhaut nicht gleichmäßig, sondern weist eine ungleiche Form oder Krümmung auf,
wird dieser Umstand Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit, Astigmatismus) genannt. Als Folge davon sehen Sie Bilder verzerrt oder unscharf. Es ist uns mit dem aktuellen Stand der modernen Medizin möglich, durch die Nutzung von torischen Linsen bei der Operation des Grauen Stars gleichzeitig den Astigmatismus zu beheben.
Asphärische Linsen wurden entwickelt, um auch im Grenzbereich des Sehens, wie z. B. bei vermindertem Kontrast oder in der Dämmerung ein noch besseres Sehen zu ermöglichen. Auch für Menschen mit besonders großen Pupillen haben sich diese Linsen bestens bewährt.
Die Vorbereitung auf die Operation besteht in erster Linie in einer gründlichen Untersuchung durch den Augenarzt und in einer allgemeinen Beurteilung der Operationsfähigkeit durch den Hausarzt. Da die Operation des Grauen Stars meist in lokaler Betäubung vorgenommen wird, sollte je nach geplanter Form der Lokalanästhesie (Tropfanästhesie/Parabulbäranästhesie) gegebenenfalls auf eine vorherige Mahlzeit verzichtet werden.
Der Patient muss seine üblichen Medikamente auch vor der Operation einnehmen. Um den Eingriff so angenehm wie möglich zu gestalten, erhalten unsere Patienten kurz vor dem Eingriff ein Beruhigungsmittel.
Mit dieser Technik wird ein Ergebnis erreicht, das dem natürlichen Sehen sehr nahekommt. Oft muss der Patient nach der Behandlung nur beim Lesen eine Brille tragen.
Das operierte Auge wird mit einem Salbenverband abgedeckt, der meist bis zum nächsten Tag auf dem Auge verbleibt. Bei ambulanten Operationen beginnt man mitunter schon am Operationstag mit der Gabe der Augentropfen. Meist wird tagsüber alle zwei Stunden eingetropft. Die Medikamente enthalten Kortison zur schnelleren Heilung und Antibiotika zur Vermeidung einer Infektion.
Da das Auge bei Anwendung der Kleinschnitttechnik schnell reizfrei ist, wird der Verband meist schon am ersten Tag nach der ersten Operation nicht mehr benötigt.
Er sollte jedoch zur Sicherheit in der ersten Woche noch zur Nacht getragen werden, damit sich der Patient nicht unwillkürlich in das operierte Auge fassen kann. Tritt in der ersten Zeit ein Blendungsgefühl ein, kann eine Sonnenbrille Abhilfe schaffen.
Nach der Operation darf am Auge nicht gerieben werden. In der ersten Woche sollten körperliche Anstrengungen und das Tragen von schweren Lasten vermieden werden. Fernsehen ist ohne Einschränkungen erlaubt und beeinflusst den Heilungsprozess nicht. Falls eine Brillenverordnung notwendig ist, erfolgt diese nach etwa vier Wochen.
Heute wird die Staroperation dann vorgenommen, wenn die Linsentrübung das berufliche und private Leben des Patienten deutlich beeinträchtigt. Liegt der Graue Star beiderseits vor, wird zunächst das schlechtere Auge, frühestens eine Woche später das Partnerauge, operiert.
Medizinisch gesehen sind beide Verfahren gleichwertig. Bei komplexeren Erkrankungen oder sehr schwer beweglichen Patienten wird man vorzugsweise einen stationären Krankenhausaufenthalt vornehmen, um ihnen Wege zu ersparen und sie in der ersten Zeit nach der Operation nicht allein zu lassen. Jüngere, gut bewegliche oder in der Familie lebende Patienten entscheiden sich meist für eine ambulante Operation. Wichtig ist, dass nach der Operation die Verwendung von Augentropfen und regelmäßige Augenarztkontrollen notwendig sind.
Die Komplikationsrate während der Operation ist sehr gering und liegt weit unter einem Prozent. Die schwerwiegendste Komplikation ist die Infektion des Auges (0.05-0.15%). Netzhaut- oder andere augenärztliche Komplikationen sind ausgesprochen selten.
Meist nimmt die Sehschärfe allmählich ab, bis letzten Endes nur noch der Lichtschein der Sonne oder einer hellen Lampe wahrgenommen werden kann und praktisch Erblindung eintritt. Ein späterer oder herausgeschobener Operationstermin kann die Operation erschweren und die Erfolgsaussichten mindern. Ist die Linse überreif, kann Linseneiweiß austreten, Schmerzen verursachen und zur vollständigen Erblindung mit Absterben des Sehnervs führen. Aus diesem Grunde ist eine Staroperation bei sehr stark eingetrübter Linse auch dann notwendig, wenn wegen einer anderen Augenverletzung keine Sehverbesserung zu erwarten ist.
Bei Anwendung der Kleinschnitttechnik ist oft schon 1 oder 2 Tage nach der Operation eine recht gute Sehschärfe vorhanden. Bei anderen Operationsverfahren dauert es mitunter etwas länger. Das Sehvermögen steigt nach der Operation kontinuierlich an. Natürlich hängt der Erfolg der Operation in hohem Maße von anderen Augenerkrankungen ab. Liegt beispielsweise zusätzlich an der Netzhaut eine Durchblutungsstörung vor, kann die Sehschärfe nur so gut werden, wie es die Netzhautveränderungen zulassen.
Es gibt keine Altersgrenze für eine Staroperation. Da niemand seine Lebenserwartung kennt, sollte auch im fortgeschrittenen Alter operiert werden. Die Operation ist in jedem Alter lohnenswert. Allerdings ist die Sehschärfe bei älteren Menschen nach der Operation mitunter nicht ganz so gut wie bei jüngeren, weil oft andere Altersveränderungen des Auges, insbesondere an der Netzhaut, der Hornhaut vorliegen.
Den Grauen Star kann man weder verhindern noch mit Medikamenten oder einer veränderten Lebensweise beeinflussen. Auch eine Störung der Augen oder ein spezielles Augentraining bringen keine Abhilfe. Bei Augenarztkontrollen, die entsprechend des Ausmaßes der Linsentrübung vierteljährlich bis jährlich erfolgen sollten, wird das Fortschreiten des Grauen Stars festgestellt und der Zeitpunkt der Operation zusammen mit dem Patient bestimmt.
Seit einigen Jahren wird die Staroperation an vielen Einrichtungen, wie auch bei uns, vorwiegend ambulant im Rahmen eines tageschirurgischen Eingriffes vorgenommen. Dies ist möglich geworden, weil sich die Operationstechnik enorm verbessert hat und das Operationsrisiko sehr gering ist. Medizinisch gesehen sind die ambulante und stationäre Operation gleichwertig.
Selbstverständlich ist dies möglich. Wichtig ist allerdings, dass zum Zeitpunkt der Operation der Augendruck im Normbereich liegt. Deshalb müssen die drucksenkenden Tropfen weiter ins zu operierende Auge gegeben werden. Allerdings ist die Sehverbesserung nach der Operation vom Ausmaß der Schädigung des Sehnerven durch den Grünen Star abhängig, da diese durch die Operation nicht beseitigt werden kann.
Die künstliche Linse ist fest im Auge verankert und kann deshalb nicht wie eine Kontaktlinse verlorengehen, auch nicht bei schnellen Bewegungen oder intensiven Belastungen. Sie verbleibt das ganze Leben lang sicher im Auge, unterliegt keinem Verschleiß und braucht nicht ausgetauscht oder ausgewechselt zu werden.
Die künstliche Linse heilt im Auge reizfrei ein. Sie wird nicht bemerkt und führt zu keinem Fremdkörpergefühl. Die Linse im Auge ist weder vom Patienten noch von einem Beobachter ohne spezielle Hilfsmittel sichtbar, wenn sie an der Stelle der ehemals getrübten Linse positioniert wird.