Der Graue Star
Alle optischen Unregelmäßigkeiten und Trübungen der Augenlinse werden als Grauer Star beziehungsweise Katarakt bezeichnet.
Der Begriff „Grauer Star“ stammt aus dem Althochdeutschen, da der Erkrankte durch einen starren Blick und eine graue Trübung im Pupillarbereich auffiel. Der Fachausdruck „Katarakt“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Wasserfall“. Er basiert auf der Vorstellung, dass die Ursache der Linsentrübung eine sich vor der Linse ausspannende Membran sei, die einem Wasserfall gleicht.
Der Graue Star stellt weltweit leider immer noch eine der häufigsten Erblindungsursache dar.
Obwohl in Europa aufgrund der fortgeschrittenen, komplikationsarmen Operationstechniken kaum noch jemand daran erblindet, trifft dies in Entwicklungsländern wegen der fehlenden Operationskapazität auf etwa 17 Millionen Menschen zu.
Der Graue Star kann nur operativ behandelt werden.
Häufige Fragen zu Grauer Star
Die häufigste Ursache für die Entstehung eines Grauen Stars ist das Alter und die damit verbundene Ablagerung von Stoffwechselprodukten in der klaren Linse. Die Anlage dazu wird unter anderem aber auch vererbt. Meist existieren dann schon im mittleren Lebensalter deutliche Linsentrübungen.
Neben dem Alter können aber auch folgende Faktoren für die Bildung eines Grauen Stars verantwortlich sein:
Vererbung – die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder eines Elternteiles mit vererbtem Grauen Star ebenfalls erkranken, beträgt 50 %.
Missbildungen; Fruchtschädigung des ungeborenen Kindes im Mutterleib während der ersten drei Schwangerschaftsmonate – insbesondere durch Röntgenbestrahlungen oder Viruserkrankungen wie Röteln, Windpocken und Mumps.
allgemeine Erkrankungen – Diabetes mellitus, Tetanie sowie bestimmte Haut- und Muskelerkrankungen.
Augenerkrankungen und -verletzungen.
Das Sehen ist abhängig vom Trübungsgrad der Linse und von der Form der Linsentrübung. Die Beeinträchtigung des Sehens wird individuell sehr unterschiedlich empfunden; die berufliche Tätigkeit, die täglich notwendigen Verrichtungen und der gewünschte Sehkomfort sind dabei gleichfalls bedeutungsvoll.
- Bei einer Trübung des Linsenkerns ist vorwiegend das Sehen in der Ferne gestört. Meist kann noch gut gelesen werden, zum Teil sogar (wieder) ohne Brille. Die Patienten benötigen allerdings wegen ihrer linsenbedingten Kurzsichtigkeit für die Ferne immer stärkere Brillen.
- In der Dämmerung wird zuweilen besser gesehen als bei Tag.
- Bei Tageslicht oder intensiver künstlicher Beleuchtung kommt es zur Blendung.
- Das Sehen ist insgesamt verschwommen, das wahrgenommene Bild verzerrt.
- Viele Patienten geben an, die gesehenen Gegenstände wie durch eine Milchglasscheibe beziehungsweise im Nebel liegend zu sehen.
- Mitunter werden Doppelbilder wahrgenommen.
- Farben verblassen.
Das Fortschreiten des Altersstars verläuft unterschiedlich; oft vergehen viele Jahre bis zur Reifung. Mitunter tritt der Verlust des Sehvermögens aber auch innerhalb von wenigen Wochen ein. Niemand kann von der Form der Linsentrübung darauf schließen, wie schnell der Graue Star fortschreitet und wann er operiert werden muss.
Beim Vorliegen einer Grundkrankheit beziehungsweise nach einem Unfall verläuft der Prozess wesentlich schneller; bei Verletzung der Linsenkapsel nach einer durchbohrenden Augapfelverletzung kann sich die Linse bei Jugendlichen innerhalb weniger Stunden vollständig eintrüben.